Hydrosight Projektvorstellung

Monitoring und Zählen von Fischen in Fischpässen

Jahr: 2018-10-27
Schlagwörter: Germany, fish-ladder
Projekt Nr.: P4601

50.000 Fische pro Jahr durchschwimmen den Rhein auf Höhe der Staustufe in Iffezheim. Dort gibt es auch einen Fischpass mit Besucherzentrum. Hinter einer Panoramascheibe können die Tiere bei der anstrengenden Wanderung beobachtet werden. Bei den Fischen handelt es sich meistens um Brasse oder Nasen, manchmal aber auch um Lachse.

Das Beobachten der Fische ist aber nicht nur für die Öffentlichkeitsarbeit relevant. Ein extra eingerichteter Zählpunkt registriert jeden Fisch, der den 300 Meter langen Weg durch die 48 Becken bewältigt. Der Fischzähler zeichnet den Durchgang von Fischen vor einer hinterleuchteten Scheibe auf. Die Videobearbeitungssoftware erkennt das Vorhandensein eines Objekts im Gegensatz zum weißen Hintergrund und durch Bewegungserkennung, wodurch die Aufzeichnung und Speicherung der Videosequenz ausgelöst wird. Die Videos werden dann manuell oder halbautomatisch von Ichthyologen ausgewertet. An anderen Standorten wird für das Monitoring von Fischen nur sogenannte Videotunnel verwendet. Das ist zwar kostengünstiger als die Zählstation in Iffezheim, schließt aber den Einsatz für Besucherzentren aus.

Die Firma Hydrosight hat für diese Fischzählanlage die zwei Unterwasserfenster geliefert und auch eingebaut.

Unterwasserfenster vs. Unterwasserkameras

Chris Pardela ist Fischbiologe und Projektkoordinator für diesen Fischzähler. Er erklärt, warum sie sich für Unterwasserfenster und nicht für eine Unterwasserkamera entschieden haben.
Zunächst schien es einfacher, Unterwasserkameras in den Bach zu montieren. Dies hätte zu geringeren Anfangskosten geführt. Chris und sein Team haben sich jedoch bewusst für fest montierte Unterwasserfenster und eine "trockene" Kamera entschieden. Diese Entscheidung wurde vor allem wegen der Qualität getroffen. Die Biologen brauchen die bestmöglichen Bilder, denn sie müssen viele Fische in Sekundenschnelle identifizieren und zählen. Warum also führt die Verwendung von Unterwasserfenstern zu einer höheren Qualität? Auf diese offensichtliche Frage gibt es keine intuitive Antwort.

Die Antwort hat in erster Linie mit der Sicht im Wasser im Vergleich zu der Sicht in Luft zu tun. Die Sichtbarkeit im Wasser hängt von der Menge der Schwebepartikel ab. Eine gute Sicht kann bis zu 20m betragen, während schlechte Sicht einen Meter oder sogar weniger beträgt. Flüsse wirbeln den Boden auf und nehmen viele Partikel mit, so dass klare Sicht für Chris immer ein Problem darstellt. Schwebende Partikel zwischen Kamera und Motiv erscheinen umso größer, je näher sie sich am Objektiv befinden. Partikel, die näher an der Linse sind, verdecken mehr Raum des Motivs, so dass das Motiv an Klarheit verliert.

Ein Unterwasserfenster schafft Platz zwischen Linse und Motiv, der nicht durch Partikel verdeckt werden kann. Das ist nicht nur gut für Chris und seinen Fischzähler, sondern generell für jeden, der die Klarheit von Hydrosight-Unterwasserfenstern genießt.

Preisklasse : 20.000-40.000 EUR
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